Die Billebaud Mühle 1986

Typologie der Mühle :

 
Die Billebaud Mühle 1999
Der Zugang zum Erdgeschoss der Mühle war durch eine nach Süden orientierte Öffnung gewährleistet. Die äussere Öffnung war 1.83m hoch und 1.37m weit und hatte einen hölzernen Türsturz. Da die Mauer an dieser Stelle etwa 1m dick ist bildeten mehrere Balken den Türsturz.

Der Zugang zum 1. Obergeschoss führte durch eine süd-östlich orientierte Öffnung 2.25m über dem Erdboden. Diese Tür war etwa 1m breit und 2.51 hoch und mit bearbeitetem Stein eingefasst. Die Aussenseite des aus einem, heute zerbrochenen, Stein bestehenden Türsturzes war der Rundung des Turmes angeglichen. Auch die Türschwelle bestand aus einer einzigen Steinplatte, ebenso wie eine weitere Querunterteilung ca. 50cm unterhab des Türsturzes. Das dadurch geformte „Oberlicht“ wurde durch eine vertikale Eisenstange zweigeteilt. Eine Holztreppe oder eine Leiter erlaubten den Zugang zum Obergeschoss.

Die Fassade der Mühle bestand aus beschlagenen Steinblöcken und auch Bruchsteinen. Löcher, in denen, während des Baues, das hölzerne Baugerüst fixiert worden war sind sichtbar auf drei Ebenen und in Abständen von etwa 2m. Das ursprüngliche Dach der Mühle war wohl den Dächern der Turmmühlen gleich: konisch, geschindelt oder mit kleinen flachen Ziegeln gedeckt und drehbar mit einem langen „Schwanz“ oder Steuerbalken.

Das um 1990 existierende Dach war zweiseitig und mit maschinengefertigten Ziegeln gedeckt. Es wurde von einem nach Ost-Nord-Ost ausgerichteten Dachbalken und je zwei parallelen, seitlichen Balken getragen.

Der innere Ausbau war wohl der folgende:

- Im Erdgeschoss bestand ein Keller-Lagerraum wo die Lasten von Esel und Maultieren abgeladen wurden.

- Im 1. Obergeschoss war ein Wohnraum mit Kamin im Nordosten und einem Wandschrank in der Nordwand, beide unerlässlich für die temporären Bewohner.

- Das 2. Obergeschoss trug wohl die Mühlsteine und das Getriebe welche sie mit dem Windsegel verband. Dieses Geschoss war um 1990 verschwunden aber die Mauerlöcher welche das Gebälk verankert hatten bezeugten seine vormalige Existenz. Das 2. Geschoss wurde vom 1. über 17 in der Mauer verankerte Stufen, erreicht.

 
 

Warum diese Mühle wiederaufbauen?

Das Dach der Windmühle „Billebaud“, benannt nach ihrem Besitzer zu Anfang des 20. Jahrhunderts, stürzte 1994 ein, und das Mauerwerk verfällt langsam. Die „Vereinigung zum Schutz und der Verschönerung von Saint-Clément-sur-Guye“ ist seit 1994 Besitzer der Ruine und des Landes worauf sieh steht. Ganz ihrer Aufgabe entsprechend, möchte die Vereinigung ein Gebäude retten, welches für das Dorf von historischem und architektonischem Interesse ist und hat schon verschiedene interessierte Personen und Institutionen zu Besuchen der Mühle eingeladen.

Das Departements Büro für Architektur und den Nationalen Heimatschutz, hat, durch Herrn Guillaume, staatlich ernannter Architekt verantwortlich für den Schutz historischer Gebäude, sein Interesse am Projekt kund getan wegen der besonders schönen Lage aber auch wegen der Seltenheit der verbleibenden Überreste von Windmühlen im Department Saône-et-Loire. Der Heimatschutz unterstützt die Idee die Mühle zu restaurieren und wieder mit Mahlwerk und Windrad auszustatten.

Herr Combier, ehrenamtlicher Forschungsdirektor des ‚CNRS’, unerstützt das Projekt ebenfalls und findet die Mühle: „wunderschön gelegen auf dem windigen Grat oberhalb des Dorfes und Tales von Vaux-en-Pré.“ Er weist ausserdem darauf hin, dass die meisten Windmühlen des südlichen Burgunds verschwunden sind.

Die ‚Communauté de Communes autour du Mont Saint Vincent’ (Vereinigung der Gemeinden um den Mont Saint Vincent), welche umweltfreundliche Entwicklung und Tourismus in der Gegend fördert, ihrerseits denkt, laut ihrem Präsidenten Herrn Girardon, dass die Restauration der Windmühle einen zusätzlichen Vorteil beim fördern der Wanderwege bringen würde.

Der Wiederaugbau der Billebaud Windmühle ist auch Teil des weiteren Projektes der Gemeinde, den ländlichen Tourismus zu fördern. Seit der Eröffnung des Gasthauses und Weinkellers, ist ein Plan in der Entwicklung, lokale Produkte durch Degustationen im Dorf bekannt zu machen. Das Mahlen von Mehl und backen von Brot gehören zu den Grundsteinen lokaler Produkte.

Schliesslich zielt die Mühle auch darauf ab Schulklassen und anderen Besucher das know-how früherer Zeiten nahe zubringen und den Nutzen erneuerbarer Energien vorzuzeigen die heute erneut wieder mehr Interesse erwecken.

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Sicht von der Mühle „Billebaud“ auf den Mont Saint Vincent