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Der Zugang zum Erdgeschoss der
Mühle war durch eine nach Süden orientierte Öffnung
gewährleistet. Die äussere Öffnung war 1.83m hoch und 1.37m weit
und hatte einen hölzernen Türsturz. Da die Mauer an dieser Stelle
etwa 1m dick ist bildeten mehrere Balken den Türsturz.
Der Zugang zum 1. Obergeschoss
führte durch eine süd-östlich orientierte Öffnung 2.25m über
dem Erdboden. Diese Tür war etwa 1m breit und 2.51 hoch und mit
bearbeitetem Stein eingefasst. Die Aussenseite des aus einem, heute
zerbrochenen, Stein bestehenden Türsturzes war der Rundung des
Turmes angeglichen. Auch die Türschwelle bestand aus einer einzigen
Steinplatte, ebenso wie eine weitere Querunterteilung ca. 50cm
unterhab des Türsturzes. Das dadurch geformte „Oberlicht“ wurde
durch eine vertikale Eisenstange zweigeteilt. Eine Holztreppe oder
eine Leiter erlaubten den Zugang zum Obergeschoss.
Die Fassade der Mühle bestand aus beschlagenen Steinblöcken und auch
Bruchsteinen. Löcher, in denen, während des Baues, das hölzerne
Baugerüst fixiert worden war sind sichtbar auf drei Ebenen und in
Abständen von etwa 2m. Das ursprüngliche Dach der Mühle war wohl
den Dächern der Turmmühlen gleich: konisch, geschindelt oder mit
kleinen flachen Ziegeln gedeckt und drehbar mit einem langen „Schwanz“
oder Steuerbalken.
Das um 1990 existierende Dach war
zweiseitig und mit maschinengefertigten Ziegeln gedeckt. Es wurde
von einem nach Ost-Nord-Ost ausgerichteten Dachbalken und je zwei
parallelen, seitlichen Balken getragen.
Der innere Ausbau war wohl der
folgende:
- Im Erdgeschoss bestand ein Keller-Lagerraum wo die Lasten von
Esel und Maultieren abgeladen wurden.
- Im 1. Obergeschoss war ein Wohnraum mit Kamin im Nordosten und
einem Wandschrank in der Nordwand, beide unerlässlich für die
temporären Bewohner.
- Das 2. Obergeschoss trug wohl die Mühlsteine und das Getriebe
welche sie mit dem Windsegel verband. Dieses Geschoss war um 1990
verschwunden aber die Mauerlöcher welche das Gebälk verankert
hatten bezeugten seine vormalige Existenz. Das 2. Geschoss wurde vom
1. über 17 in der Mauer verankerte Stufen, erreicht. |
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Das Dach der Windmühle „Billebaud“, benannt nach ihrem Besitzer
zu Anfang des 20. Jahrhunderts, stürzte 1994 ein, und das Mauerwerk
verfällt langsam. Die „Vereinigung zum
Schutz und der Verschönerung von Saint-Clément-sur-Guye“
ist seit 1994 Besitzer der Ruine und des Landes worauf sieh steht.
Ganz ihrer Aufgabe entsprechend, möchte die Vereinigung ein
Gebäude retten, welches für das Dorf von historischem und
architektonischem Interesse ist und hat schon verschiedene
interessierte Personen und Institutionen zu Besuchen der Mühle
eingeladen.
Das Departements Büro für Architektur und den Nationalen
Heimatschutz, hat, durch Herrn Guillaume, staatlich ernannter
Architekt verantwortlich für den Schutz historischer Gebäude, sein
Interesse am Projekt kund getan wegen der besonders schönen Lage
aber auch wegen der Seltenheit der verbleibenden Überreste von
Windmühlen im Department Saône-et-Loire. Der Heimatschutz
unterstützt die Idee die Mühle zu restaurieren und wieder mit
Mahlwerk und Windrad auszustatten.
Herr Combier, ehrenamtlicher Forschungsdirektor des ‚CNRS’,
unerstützt das Projekt ebenfalls und findet die Mühle: „wunderschön
gelegen auf dem windigen Grat oberhalb des Dorfes und Tales von
Vaux-en-Pré.“ Er weist ausserdem darauf hin, dass die meisten
Windmühlen des südlichen Burgunds verschwunden sind.
Die ‚Communauté de Communes autour du Mont Saint Vincent’
(Vereinigung der Gemeinden um den Mont Saint Vincent), welche
umweltfreundliche Entwicklung und Tourismus in der Gegend fördert,
ihrerseits denkt, laut ihrem Präsidenten Herrn Girardon, dass die
Restauration der Windmühle einen zusätzlichen Vorteil beim
fördern der Wanderwege bringen würde.
Der Wiederaugbau der Billebaud Windmühle ist auch Teil des
weiteren Projektes der Gemeinde, den ländlichen Tourismus zu
fördern. Seit der Eröffnung des Gasthauses und Weinkellers, ist
ein Plan in der Entwicklung, lokale Produkte durch Degustationen im
Dorf bekannt zu machen. Das Mahlen von Mehl und backen von Brot
gehören zu den Grundsteinen lokaler Produkte.
Schliesslich zielt die Mühle auch darauf ab Schulklassen und
anderen Besucher das know-how früherer Zeiten nahe zubringen und
den Nutzen erneuerbarer Energien vorzuzeigen die heute erneut wieder
mehr Interesse erwecken. |
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